Als sie in die SPD eintrat, lag Hamburg in Trümmern. Am 1. März 1946 – der Zweite Weltkrieg, war erst wenige Monate vorbei – wurde Helga Krützfeldt in Hamburg Mitglied der SPD. Für die damals 26-Jährige war das selbstverständlich, wie sie stolz erzählt, schon ihr Vater war Sozialdemokrat. Fast unglaubliche 78 Jahre sind seitdem vergangen, Helga Krützfeldt hat viele Parteivorsitzende, Kanzler, Bürgermeister kommen und gehen gesehen. Am 18. November ist sie 104 Jahre alt geworden.
Mit drei älteren Brüdern wuchs die gebürtige Hamburgerin in einer Arbeiterfamilie auf, besuchte die Volksschule in St. Pauli, später dann die Gesamtschule in Winterhude und machte eine Lehre als Floristin. Mit ihrem Ehemann, wie sie Sozialdemokrat, gründete sie eine Familie. Die Krützfeldts zogen nach Neu Wulmstorf ins Hamburger Umland. 1986 starb ihr Mann. Vor einigen Jahren zog Helga Krützfeldt zurück nach Hamburg, heute lebt sie in einer Seniorenresidenz in Wilhelmsburg. „Freiwillig“, wie sie mit einem Lachen betont. Sie habe durchaus noch für sich sorgen können, aber schätze das Leben in einer Gemeinschaft.
SPD-Landesvorsitzende kam zum Gratulieren
Zum 104. Geburtstag stattete die SPD-Landesvorsitzende Melanie Leonhard der Jubilarin einen Besuch ab und würdigte das beeindruckende politische Engagement des Geburtstagskinds und ihre Treue zur Partei über nahezu acht Jahrzehnte. Sie wurde von Helga Krützfeldt mit großer Freude und bemerkenswerter Lebendigkeit empfangen. Besonders freute sich das Geburtstagskind als gelernte Floristin über die bunten Blumen, die sie mit strahlendem Lächeln entgegennahm. Ihr Wunsch, ein Erinnerungsfoto mit der SPD-Vorsitzenden, dem Distriktsvorsitzenden Michael Weinreich und der Bezirksabgeordneten Kesbana Klein, wurde gerne erfüllt. „Zum 105. Geburtstag müsst ihr aber wiederkommen“, lachte Helga Krützfeldt zum Abschied herzlich.
Liebe Helga, die ganze SPD Hamburg wünscht Dir alles Gute!
von Merlin Korb